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Nordhessen: DIE Modellregion für regenerative Energien!
 

(C) Heiko Meyer

Beim parlamentarischen Abend in Wiesbaden diskutierten Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Organisationen Nordhessen als Vorreiterregion bei der Transformation des Energiesystems

Am 09.05.2023 trafen sich Politik und Wirtschaft im Hessischen Landtag in Wiesbaden zu einem parlamentarischen Abend. Das Regionalmanagement Nordhessen und das Regierungspräsidium Kassel präsentierten eine innovative Netzwerkveranstaltung unter dem Titel „Nordhessen: Vorreiterregion bei der Transformation des Energiesystems“. Gefördert wurde der Abend durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen. Die Region Nordhessen stellt hiermit die Weichen, um sich entscheidende Wachstums- und Beschäftigungspotentiale für die Zukunft zu sichern.


Rund 230 Teilnehmende versammelten sich, um dem Nordhessen-Abend beizuwohnen. Ein geführter Rundgang durch die Stände der Fachaussteller, zu denen die Unternehmen Viessmann und Flavia in Kooperation mit Grid & Co., die Brauerei Hütt sowie das Projekt HyExperts gehörten, eröffnete die Veranstaltung.


Der offizielle Teil wurde mit den Begrüßungen der Präsidentin des Hessischen Landtags Astrid Wallmann und des Staatssekretärs Jens Deutschendorf (Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen) sowie des Regierungspräsidenten des Regierungsbezirks Kassel, Mark Weinmeister, eingeleitet. Dr. Cristina Cezara Missing (Deputy Director Public Affairs Germany, Viessmann Group) unterstrich in ihrem anschließenden Impulsvortrag, dass Wärmewende vor Ort, in diesem Fall in Nordhessen, bereits gemacht wird. Missing verwies kurz darauf auf die Folgen des Angriffskriegs auf die Ukraine und folgerte: „Es müssen mutige Entscheidungen getroffen werden“. Dabei dürfe die soziale Verträglichkeit nicht in den Hintergrund geraten. Diese Anstöße gaben den Auftakt zur Podiumsdiskussion.


Auf dem Podium diskutierten Landrat Winfried Becker (Vorsitzender des Aufsichtsrats, EAM), Tim Oberlies (Manager Sustainable Strategy, Viessmann Group), Prof. Dr. Ute Clement (Präsidentin, Universität Kassel), Dr. Arnd Klein-Zirbes (Hauptgeschäftsführer der IHK Kassel-Marburg), Prof. Dr.-Ing. Peter Birkner (Geschäftsführer, House of Energy e.V.) und Prof. Dr.-Ing. Marc Junge (Vorstandsvorsitzender, deENet e.V.). Kai Georg Bachmann (Geschäftsführer, Regionalmanagement Nordhessen GmbH), moderierte die Diskussion.


„Nordhessen hat die besten Voraussetzungen zur Modellregion für die Realisierung einer ganzheitlichen, umfassenden und nachhaltigen Energiewende zu werden“
In dieser Perspektive waren sich die sieben Podiumsteilnehmenden einig. Die unterschiedlichen Positionierungen der Besetzung ermöglichten einen breiten Einblick in die Vision einer Modellregion, die, mithilfe innovativer Technologien und der Zusammenarbeit von Unternehmen und Politik, Umsetzbarkeit finden kann.


Winfried Becker bekräftigte, wie wichtig eine dezentrale Energieversorgung in der Zukunft sein wird, um das Ziel zu erreichen. Die EAM habe als Netzbetreiber einen Zugang zur kommunalen Ebene geschaffen, der die Zusammenarbeit von Energieunternehmen und Kommunen stärkt. An dieser Stelle sei erwähnt, dass die Rekommunalisierung der Netze in Nordhessen deutschlandweit einzigartig ist.
Um ein konzeptionelles Zentrum der Ideen entstehen zu lassen, verweist Prof. Dr. Ute Clement auf das Vorhaben ein Sustainable Valley für Stadt und Region zu schaffen: Nordhessen kann so gemeinsam als DIE Region für regenerative Energien etabliert werden. Zudem brauche die Region auch Köpfe, die die Energiewende umsetzen können, so Prof. Dr. Clement.


„Unsere Region ist geprägt von zahlreichen innovationsstarken Unternehmen, einem starken Branchenmix, so auch im Energieeffizienzbereich, und einem starken Wissenschafts- und Forschungsstandort. Nordhessen bietet sie hervorragende Voraussetzungen für eine Modellregion für nachhaltige und resiliente Energiesysteme“, ist Dr. Arnd Klein-Zirbes überzeugt. „Wichtig sei aber, dass die Unternehmen durch Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit nicht ökokomisch überfordert werden. Auch in Sachen Energiewende gilt: Ohne Nordhessen geht es nicht“.


Zur Umsetzung braucht es neben den politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch geeignetes Fachpersonal. Frank Dittmar, Präsident der Handwerkskammer Kassel ergänzte hierzu, dass es ohne ein leistungsstarkes Handwerk auch keine Energiewende geben könne.
Die Komplexität des Themas dürfe nicht unterschätzt werden, betonte Prof. Dr.-Ing. Mark Junge. Es benötige Macher*innen aus Industrie, Wirtschaft und Handwerk, die Nordhessen als Umsetzungsgebiet der Energiewende voranbringen. Festigen sich die bereits vorhandenen Strukturen in Nordhessen, stärkt dies auch die Leuchtturmposition der Region.


Prof. Dr.-Ing. Peter Birkner fasste treffend zusammen: „Nordhessen hat die besten Voraussetzungen zur Modellregion für die Realisierung einer ganzheitlichen, umfassenden und nachhaltigen Energiewende zu werden. Die dazu nötige Vernetzung von Strom-, Wärme- und Verkehrswende ist technisches, ordnungspolitisches und finanzwirtschaftliches Neuland und bedarf der intensiven Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Politik“. Wie viel regionale Stärke durch eine Co-Kreations-Ansatz entwickelt werden kann, konnte im Landkreis mit dem klimaneutralen Waldeck-Frankenberg sichtbar gemacht werden, betonte Tim Oberlies. Die Region kann hier als Vorbild agieren.
Für die Förderung innovativer neuer Technologien benötigt es ebenfalls Finanzkraft auf allen beteiligten Ebenen. Unabdingbar sei es hierfür, da waren sich alle Teilnehmenden des Podiums einig, die Landespolitik zu adressieren, um Bürokratie abzubauen und mehr Dynamik für den Ausbau von erneuerbaren Energien zu schaffen.


Nach diesem gelungenen Abend gibt es viele Anknüpfungspunkte, um im Gespräch zu bleiben und sich weiter zu vernetzen. Mit dem Veranstalten des parlamentarischen Abends konnte ein weiterer, essenzieller Schritt getan werden, um Nordhessen als DIE Region für regenerative Energien zu etablieren.


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