Deutsch  Deutsch

Das Handwerk trauert um Ehrenpräsident Gerhard Repp
 

Das Handwerk in Nord-, Ost- und Mittelhessen trauert um Gerhard Repp. Der Ehrenpräsident der Handwerkskammer Kassel verstarb am Samstag, den 30. Januar im Alter von 78 Jahren. 12 Jahre lang hatte der Glasermeister die Geschicke des Handwerks in der Region gelenkt. „Egal, um welches Thema es ging, Gerhard Repp bewegten zuerst die Belange der Betriebe. Deren Interessenver-tretung bildete stets den Mittelpunkt seines Wirkens“, würdigte Kammerpräsident Heinrich Gringel seinen Vorgänger. Für das Handwerk hatte sich Repp über 30 Jahre eingesetzt.

Der Vollversammlung der Kammer gehörte der Kasseler von 1984 bis 2009 an. 1989 bestimmte ihn das Handwerkerparlament zum Vizepräsidenten und im Dezember 1996 zum Präsidenten. An die Spitze der Arbeitsgemeinschaft der hessischen Handwerkskammern wurde Repp 2006 gewählt. Beide Ämter hatte er bis Juni 2009 inne. Anlässlich seiner Verabschiedung wurde er zum Ehrenprä-sident der Handwerkskammer Kassel ernannt. Sein ehrenamtliches Engagement begann Repp 1977 als Obermeister der Glaser-Innung Nordhessen. Ein Jahr später übernahm er das Amt des Landesinnungsmeisters des Glaserhandwerks Hessen (1978 bis 2002) und engagierte sich von 1982 bis 1990 auch im Vorstand der Kreishandwerkerschaft Kassel.

In all den Jahren hatte sein besonderes Engagement der Bildung gegolten. Für Repp stand fest, dass die Handwerksorganisation in diesem Bereich eine besondere Verantwortung für die Nachwuchssicherung trägt, die für ihn bei den Schulabgängern begann. Folglich warb er immer wieder dafür, dass Schulen ihre Schüler angemessen auf eine Ausbildung vorbereiten und zur Ausbildungsreife führen.

Nahezu unerschöpflich war sein Einsatz auch, wenn es um den Erhalt oder die Stärkung von Berufsschulstandorten, die Zukunft der Bildungszentren im Kam-merbezirk und den Erhalt der Kasseler Werkakademie für Gestaltung ging. Nicht zuletzt war Repp ein starker Verfechter des unbeschränkten Zugangs von Handwerksmeistern zu Hochschulen, dessen Verwirklichung noch in seine Amtszeit gefiel. Weiter war ihm die gesellschaftliche Anerkennung des Ehrenamtes im Handwerk ein besonderes Anliegen.

Von 1990 bis 2015 war Gerhard Repp Inhaber der Glaserei Hundertmark in Kassel, die seitdem von seiner Tochter geführt wird. Neben dem Einsatz in Betrieb und Familie fand der Vater von zwei Töchtern noch Kraft und Zeit, sich in vielen Ehrenämtern zu engagieren. So war er unter anderem Vertreter des hessischen Handwerks bei der Landesanstalt für privaten Rundfunk (LPR), Vorsitzender des Aufsichtsrats des Regionalmanagements Nordhessen, stellvertretender Vor-sitzender von „Pro Nordhessen“, Arbeitsrichter beim Hessischen Landesarbeits-gericht Frankfurt sowie Mitglied des Beirates der Kasseler Sparkasse.

Entsprechend zahlreich und hochkarätig sind seine Auszeichnungen: Ehrenobermeister der Glaser-Innung Nordhessen, Goldene Ehrennadel des Bundesin-nungsverbandes des Glaserhandwerks, Goldene Ehrennadel des Zentralverbands des Deutschen Handwerks und das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.