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Sehr gute Geschäfte im Handwerk. Geschäftsklimaindex auf Rekordniveau
 

Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Kassel; 3. Quartal 2016

„Die gute Konjunktur in unserem Kammerbezirk setzt sich eindrucksvoll fort. Der Geschäftsklimaindex im nord-, ost- und mittelhessischen Handwerk hat sogar einen neuen Rekordwert erreicht. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt und die Auslastung in den Betrieben ist ausgesprochen hoch. Konjunkturlokomotive ist und bleibt das Baugewerbe“, sagte der Vizepräsident der Handwerkskammer Kassel, Johannes Schwarz, bei der Vorstellung der aktuellen Herbstumfrage, die heute in der Fa. Holzbau Hellmuth in Baunatal präsentiert wurde.

 

Die aktuelle Geschäftslage wurde von 43,8 Prozent der Handwerksbetriebe mit „gut“ (Vorjahr: 39,3 Prozent) und weiteren 45 Prozent (Vj.: 46,6 Prozent) mit „befriedigend“ bewertet. Die Erwartungen bis zum Jahresende verbreiten auch für die Zukunft viel Optimismus: Insgesamt 87,3 Prozent gehen von zufriedenstellenden Geschäften aus (Vj.: 84,5 Prozent). Erstaunlich hohe Werte, angesichts der bevorstehenden kalten Jahreszeit. Das ohnehin hohe Niveau des Geschäftsklimaindex der HWK Kassel wurde damit noch einmal übertroffen und legte gegenüber dem Vorjahr um weitere 4,8 Punkte auf 129,4 Punkte zu. "Seit den Jahren nach der Wiedervereinigung haben die Betriebe ihre Geschäftslage nicht mehr so positiv bewertet wie in den letzten Monaten“, so Schwarz weiter.

 

Baugewerbe boomt, Kfz-Handwerk mit verbessertem Geschäftsklima

Die sehr gute wirtschaftliche Lage wird nach wie vor von den Betrieben des Bauhaupt- und des Ausbaugewerbes dominiert. Hier zeigten sich über 90 Prozent der Betriebe zufrieden. Sehr gute Geschäfte gab es auch in den Gesundheitshandwerken, die von der gestiegenen Konsumlaune ebenfalls profitieren. Auch die industriellen Zulieferer zeigen sich weiterhin zuversichtlich, wenngleich die sehr guten Zahlen der letzten Monate nicht mehr erreicht wurden. Die Fleischer und Bäcker freuen sich auf das kommende Weihnachtsgeschäft. Zwar war der aktuelle Zufriedenheitswert leicht unterdurchschnittlich, doch im kommenden Quartal sollten wieder Höchststände erreicht werden. Mit weiter aufwärts gerichtetem Trend präsentierte sich das Kfz-Handwerk, das im Vorjahresvergleich den größten Sprung machte, aber dem Gesamthandwerk etwas hinterherhinkt. Gedämpfter bleibt die Situation im privaten Dienstleistungsgewerbe (v.a. Friseure, Fotografen), hier gab es die meisten negativen Stimmen.

 

Umsätze steigen weiter und Betriebe stellen wieder ein

Die Auftragsreichweiten reichten in den Betrieben für durchschnittlich 6,8 Wochen und blieben auf dem hohen Niveau des letzten Jahres. Der Anteil der Betriebe mit gleichgebliebenen bzw. gestiegenen Auftragseingängen lag im Berichtsquartal bei 78,2 Prozent, vor Jahresfrist lag dieser Wert 4 Prozentpunkte niedriger. Die Umsätze blieben auf hohem Niveau. Bereits im Vorquartal konnten viele der befragten Handwerksbetriebe Mehreinnahmen verbuchen, das hat sich nicht geändert. Über alle befragten Branchen hinweg berichteten 20,2 Prozent (Vj. 23,4 Prozent) der Betriebe von weiteren Umsatzsteigerungen, während es bei 57,5 Prozent auf dem guten Vorquartalswert blieb (Vj. 54,5 Prozent). Da­durch hatten die Kapazitätsauslastungen in den Betrieben nur wenig Luft nach oben, mit 79,6 Prozent wurde wieder ein Spitzenwert erreicht (Vj.: 79,5 Prozent), knapp jeder dritte Betrieb (30,6 Prozent) war nahezu vollausgelastet.

 

Die guten Zahlen hatten positive Auswirkungen auf die Beschäftigtenentwicklung im nord-, ost- und mittelhessischen Handwerk, denn insgesamt 17,6 Prozent der Befragten haben ihr Personal aufgestockt, während bei 75,9 Prozent der Personalstamm konstant blieb.

 

„Die aktuellen Umfrageergebnisse stimmen uns sehr zuversichtlich, auch wenn es nicht in allen Handwerksbranchen gleichermaßen floriert. Aufgrund der hohen Auftragsbestände und der guten Betriebsauslastung blicken unsere über 16.000 Betriebe auch sehr optimistisch auf die kommenden Monate. Bleiben die Rahmenbedingungen ähnlich positiv, kann das Handwerk in Nord-, Ost- und Mittelhessen mit einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2016 abschließen und mit Optimismus in das neue Jahr starten. Sorgen macht uns allerdings der Fachkräftemangel“, so Schwarz abschließend.

 

Ansprechpartner für Redaktionen: 
Dr. Matthias Joseph / Öffentlichkeitsarbeit und Volkswirtschaft
E-Mail: matthias.joseph@hwk-kassel.de
Die komplette Analyse kann unter www.hwk-kassel.de/ueber-uns/konjunkturbericht
abgerufen werden.