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Neue Motoren für VW-Elektro-Modelle ab 2019: Halle 1 in Baunatal im Umbau
 

Hier startet VW in die elektrische Zukunft

Zurzeit wird die Halle 1 im VW-Werk Baunatal  modernisiert und ab Ende 2019 für die Zukunft von Volkswagen stehen. Dann werden dort die Elektromotoren für die neue Generation der VW-Modelle gebaut.

 

Mit der Halle 1 fing alles an. Sie war mit Baubeginn im Mai 1959 die erste neue Halle des VW-Werks in Baunatal. In diesen Tagen rückt das 550 Meter lange und 240 Meter breite Gebäude wieder in den Blickpunkt. Nicht nur, weil das Werk seinen 60. Geburtstag feiert. Die Halle 1 wird modernisiert und wird gleichzeitig auch Symbol für die Zukunft von Volkswagen. Ab Ende 2019 werden dort die Elektromotoren für die neue Generation der VW-Modelle gebaut.

 

Bis zu eine Million Motoren könnten später einmal in der Halle 1 entstehen, erläutert Projektleiter Werner Seitz. Dafür werde jetzt der Platz geschaffen. Die 600 Meter lange Produktionslinie für das legendäre Handschaltgetriebe MQ 250 wird gerade abgebaut. Andere, ältere Fertigungsbereiche wurden verlagert oder komplett demontiert.

 

Im vorderen Bereich der Halle 1 wird bereits der Boden neu gegossen. Einige Schichten wurden abgetragen. „Der neue Boden muss besonders eben sein“, erläutert Seitz. Alles wird heller, moderner und freundlicher.

 

Die Baunataler Mannschaft hatte sich – mit den Erfahrungen der bisherigen E-Motoren-Entwicklung und -fertigung im Rücken – um die Produktion für den Hauptantrieb, genannt Base plus, und den optionalen Zusatzmotor für Vierradantrieb, genannt Base minus, im Konzern beworben. Beide Ausschreibungen habe man gewonnen, so der Projektleiter. Vom Base plus, der auf der Hinterachse der neuen I.D.-Modelle sitzt, sollen bis zu 2000 Einheiten am Tag gebaut werden, vom Base minus bis zu 1000. „Nicht jeder wird einen Allrad erwerben“, erläutert Seitz die Differenz.

 

E-Motoren gibt es schon

 

Derzeit bauen die Baunataler in der Halle 6 des Werks die E-Motoren für E-Golf und E-Up sowie die Hybrid-Antriebe für den Golf GTE, den Passat GTE und den Audi A3 E-Tron. Die E-Motorenproduktion in der Halle 6 wird laut Seitz ab Februar von 130 auf 280 pro Tag hochgefahren, weil das Werk in Dresden, das das den E-Golf baut, die Kapazität verdoppelt.

 

Die tägliche Produktion für den Hybridantrieb DQ400e liegt bereits bei 300 Einheiten pro Tag. „Im nächsten Jahr steigere man die Produktion des Hybrids auf 900 Einheiten, so Seitz.

 

Einige Mitarbeiter aus dem Getriebebau werden künftig also E-Antriebe zusammensetzen. Die Angst davor habe man den Beschäftigten bis jetzt zumindest nehmen können, erläutert der Projektleiter. „Es gibt die Möglichkeit Probe zu arbeiten. Man kann das ausprobieren.“ Die Halle 1 steht also insgesamt für den Entwicklungsprozess bei dem Autokonzern. „Das wird ein Riesen-Ding“, sagt auch Werner Seitz. Er ist aber von seinem Team überzeugt: „Die schaffen das.“

 

HNA, 30.07.2018, Sven Kühling